Aufenthalt im Hospiz Dorfmark ohne kostenpflichtigen Eigenanteil
Was ist ein Hospiz und wozu dient es? Dieser Frage gingen die Teilnehmer der Informationsfahrt des Vereins Tumorhilfe e.V. nach. Wegen der zahlreichen Anmeldungen fuhr der Verein an zwei Tagen nach Dorfmark.
Mit Interesse lauschten die Besucher den Erläuterungen der Pflegedienstleitung Susanne Lübben. Die Einrichtung im Heidekreis ist ein gemeinsames Projekt vom Johanniterhaus Bremen und dem Verein "Hospizhaus Heidekreis", in dem auch die Tumorhilfe Mitglied ist. Die Idee, das Haus mittels Spenden zu bauen, hatte Dr. Sirus Adari, Gründer des Onkologischen Arbeitskreises Walsrode. Er war über viele Jahre unermüdlich unterwegs, um Gönner und Helfer für das Projekt zu gewinnen. Nachdem er sich bereits mit aller Kraft um den Aufbau einer sehr guten Palliativversorgung, inklusive der Palliativstation im Walsroder Klinikum des Landkreises, verdient gemacht hatte, kämpfte Dr. Adari darum, als Vervollständigung der Schwerstkrankenpflege auch ein stationäres Hospiz für den Heidekreis zu installieren.
Seit dem 22 Oktober 2018 hat es nun seine segensreiche Arbeit aufgenommen. Das Haus hat acht Betten und wird von den Johannitern betrieben. Zum hoch motivierten und fachlich qualifizierten Pflegeteam gehören sowohl junge, als auch sehr erfahrene Kräfte. "Die Aufnahme der Gäste richtet sich grundsätzlich nach der Dringlichkeit. Wichtigste Voraussetzung ist eine ärztliche Verordnung", erläuterte Susanne Lübben. Das Hospiz stehe nicht in Konkurrenz zu Palliativstationen oder ambulanten Pflegediensten, sondern Schwerstkranke würden bei Bedarf von dort nach Dorfmark verlegt. Das Hospiz sei dann "das letzte Zuhause". Für die Gäste sei das Leben im Hospiz kostenfrei. Es gebe keinen Eigenanteil. Zu 95% übernähmen die Kassen die Kosten, den Rest müsse das Hospiz durch erbetene Spenden selber finanzieren.
Beim abschließenden Rundgang waren alle Besucher begeistert von der angenehmen Atmosphäre des Hauses, den hellen freundlichen Zimmern und den großzügigen Gemeinschaftsräumen. Wer ein düsteres bedrückendes Haus, der eine streile Krankenhausatmosphäre erwartet hatte, wurde umgehend eines besseren belehrt.
Dr. Wolfram Franz, Vorsitzender der Tumorhilfe, dankte der Pflegedienstleitung für die Besuchsmöglichkeiten und versicherte, dass alle Mitfahrer künftig zur positiven Bekanntmachung des Hauses beitragen würden. Nach der Informationsfahrt trafen sich die Teilnehmer in einem Soltauer Café zur Nachlese des Erlebten. Alle sind der Meindung, dass das Hospiz in Dorfmark eine wirkliche Bereicherung für den Heidekreis ist.